Fahrtenbuch-Methode: Tatsächlichen Privatvorteil des Firmenwagens feststellen
Die Fahrtenbuch-Regelung ist einer der beiden Wege, um private Fahrten mit einem Firmenwagen zu versteuern. Sie ist genauer und häufig günstiger als ihre Alternative, die pauschale 1-%-Regelung, kostet aber auch mehr Zeit.
Im Fahrtenbuch halten Sie elektronisch oder auf Papier genau nach, wie viele Kilometer Sie privat und dienstlich mit dem Dienstwagen unterwegs sind. Am Ende des Jahres steht fest, zu welchem Anteil an den Gesamtkilometern Sie privat gefahren sind. Damit steht auch fest, welchen Anteil an den jährlichen Gesamtkosten aus Sprit, Versicherung, Kfz-Steuer, Verschleiß etc. Sie privat verursacht haben.
Dieser ermittelte Anteil an den Gesamtkosten ist zugleich Ihr genau errechneter geldwerter Vorteil aus der Privatnutzung des Dienstwagens. Sie müssen diesen Betrag mit Ihrem persönlichen Steuersatz versteuern, wobei Sie vorher eine etwaige Eigenbeteiligung abziehen dürfen, die Sie bereits an Ihren Arbeitgeber gezahlt haben.
Steuer-Tipp: Zwei Fahrtenbücher, die die Anforderungen des Finanzamts erfüllen, sind das Avery Zweckform* im handlichen Din A5/A6 und das ADAC-Bordbuch* (auch erhältlich bei jeder ADAC-Geschäftsstelle). Spart noch mehr Zeit: Das elektronische FahrtenbuchVIMCAR Elektronisches Fahrtenbuch, Finanzamtkonform, OBD2-Stecker inkl. 12 Monate Software-Lizenz, automatische Aufzeichnung | GPS, EU SIM Karte, Universell, Fahrzeuge ab Baujahr 2001"* zum Einbau ins Auto.
Nachteile der Fahrtenbuchmethode
Sie müssen fürs gesamte Jahr jede Fahrt mit genau diesem Dienstwagen exakt dokumentieren - und zwar zeitnah, also direkt nach jeder Fahrt. Bei betrieblichen Fahrten sind Ziel und Gesprächspartner anzugeben. Bei privaten Fahrten reichen Zeitpunkt und Kilometerstand zu Beginn und Ende der Fahrt aus, es wird also nicht nach den einzelnen Stationen gefragt.
Beim Fahrtenbuch wird sehr viel getrickst, deshalb schauen die Finanzbeamten und Betriebsprüfer genau hin. Wenn sie Fehler finden wollen, finden sie auch welche. Dann lehnen sie das gesamte Fahrtenbuch ab und veranschlagen die teure 1-Prozent-Methode.
Steuer-Tipp 1: Führen Sie Ihr Fahrtenbuch penibel, sonst ist der ganze Aufwand umsonst.
Steuer-Tipp 2: Mit einem elektronischen Fahrtenbuch verringern Sie Ihren Zeitaufwand auf einen Bruchteil der handschriftlichen Arbeit. Sie senken die Zahl der Fehler und entschärfen insgesamt die oben genannten Nachteile.
Vorteile der Fahrtenbuchmethode
Wenn Sie ein Fahrtenbuch führen, zahlen Sie häufig weniger Steuern für Ihren Firmenwagen als mit der 1-%-Regelung. Das gilt vor allem bei älteren Pkw.
Sie sind nicht aufs Fahrtenbuch festgelegt, selbst wenn Sie eins führen. Sie können sich in Ihrer Steuererklärung immer noch für die pauschale Ein-Prozent-Methode entscheiden.
Wie Sie Ihre Firmenwagen-Steuer mit der Fahrtenbuch-Methode berechnen
Wie hoch ist Ihr geldwerter Vorteil für Ihre privaten Fahrten mit dem Firmenwagen? Hier lesen Sie, wie Sie diesen Privatvorteil anhand der Fahrtenbuch-Methode berechnen und welche Unterlagen Sie dazu brauchen.
Welche Unterlagen Sie von Ihrem Arbeitgeber benötigen
Lassen Sie sich von Ihrem Arbeitgeber folgende Unterlagen geben. Diese lassen sich am Jahresende problemlos und ohne große Mühe aus der Buchführung gewinnen. Sie haben ein Anrecht auf diese Unterlagen. Ihr Chef darf Ihnen nicht verbieten, ein Fahrtenbuch zu führen.
- Fahrzeugnutzung: Abschreibung, Sprit, Öl, Reparaturen, Versicherung, Kfz-Steuer, sonstige Kosten (laut Firmenbuchführung).
- Versteuerte Pkw-Nutzung (laut Gehaltsabrechnung): Ihr Arbeitgeber hat während des laufenden Jahres bereits Steuern für Ihre private Firmenwagennutzung an das Finanzamt abgeführt. Er hatte diese Steuer nach der Ein-Prozent-Methode berechnet. Vergleichen Sie diesen Wert mit der Steuer laut Fahrtenbuch-Methode, die Sie gleich berechnen.
Wie hoch die Firmenwagensteuer mit Fahrtenbuch ist
Berechnen Sie hier, mit welcher Summe Sie Ihren Firmenwagen versteuern müssen. Für diesen Schritt benötigen Sie den Bruttolistenpreis Ihres Firmenwagens, den tatsächlichen Kaufpreis und die jährlichen Kosten. Wie viele Kilometer ist Ihre Wohnung von Ihrem Arbeitsplatz (fachlich ganz korrekt: erste Tätigkeitsstätte
Hier stehen Erklärungen zum Firmenwagenrechner.
Welche Versteuerung? Ihre Entscheidung in der Steuererklärung
Sie haben soeben berechnet, wie teuer Ihre privaten Fahrten mit dem Firmenwagen tatsächlich waren und wie hoch Ihre Lohnsteuer für diesen geldwerten Vorteil laut Fahrtenbuchmethode ausfällt. Außerdem haben Sie Ihren Gehaltsabrechnungen entnommen, wie viel Steuern Sie im abgelaufenen Jahr laut Ein-Prozent-Methode bereits ans Finanzamt gezahlt haben.
Ergebnis a) Die bereits gezahlte Steuer laut Ein-Prozent-Methode ist niedriger. In diesem Fall brauchen Sie nichts mehr zu tun. Es bringt Ihnen keinen finanziellen Vorteil, in Ihrer Einkommensteuererklärung die Fahrtenbuchmethode anzusetzen.
Ergebnis b) Die Steuer laut Fahrtenbuchmethode ist niedriger als die bereits gezahlte Steuer laut Ein-Prozent-Methode. Sie bekommen Geld vom Finanzamt zurück. Erstellen Sie eine Steuererklärung. Führen Sie dort die gleichen Beträge auf, die Sie in den obigen Rechner eingegeben haben. Reichen Sie auch Ihr ordentlich geführtes Fahrtenbuch ein.