Dubai-Trick: Pilot landetet auf der Nase
Ein Pilot aus Frankfurt hat bewiesen, mit welchen Tricks man nicht versuchen sollte, Steuern zu sparen. Denn das Finanzamt ist häufig schneller und schlauer. Der Pilot hatte angegeben, seinen Wohnsitz von Deutschland nach Dubai verlagert zu haben. Da er sich bei seiner Arbeit überwiegend nicht über deutschem Boden befinde, sei er in Deutschland auch nicht voll steuerpflichtig, argumentierte er.
Doch im Verfahren vor dem Finanzgericht Baden-Württemberg stellte sich heraus: Der Kläger hatte seinen Wohnsitz in Deutschland gar nicht aufgegeben (Aktenzeichen: 7 K 211/03). Seine Fehler:
- Zwar hatte der Pilot Miteigentumsanteile an der gemeinsamen Wohnung an seine Lebensgefährtin übertragen. Jedoch sicherte er sich ein Nutzungsrecht sowie den Rückerhalt seiner Anteile im Fall einer Trennung.
- Vor und nach dienstfreien Tagen flog er stets nach und von Frankfurt.
- Im maßgeblichen Zeitraum war er nie in Dubai.
- Ob er in Dubai überhaupt über ein Apartment verfügte, ist zweifelhaft, denn er hatte allen Behörden gegenüber lediglich eine Postfachadresse angegeben.
- Dauerhaft in Dubai zu wohnen, wäre gar nicht mit seiner Arbeit in Frankfurt zu vereinbaren gewesen.
Steuern Sparen, aber nicht übertreiben!
Fazit: Das Thema "Wohnsitzverlagerung, um dem deutschen Fiskus zu entkommen" ist äußerst schwierig und enthält viele Fallen. Häufig schauen Weltenbummler zu sehr auf die ominöse 183-Tage-Regel, nach der man sich nur lange genug im Ausland aufhalten müsse, um dem deutschen Finanzamt zu entfliehen. Andere "International-Bürger" glauben, mit einem Umzug ins Ausland und dem Abmelden der Wohnung in Deutschland sei alles getan. Tatsächlich wird ihnen ein einziger Kleiderschrank mit alten Hemden im Haus der Eltern zum Verhängnis.
Besonders fatal an diesen vermeintlichen Tricks ist, dass sie die Grenze zur Steuerhinterziehung häufig überschreiten. Dann sind nicht nur Steuernachzahlung samt Zinsen und Strafe fällig, sondern es drohen auch Vorstrafe und Gefängnis. Diese Gefahren lassen sich nur durch fachliche Beratung vermeiden.
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