Depotwechsel mit Prämie
Broker und Banken umwerben Anleger oft mit üppigen Prämien, um sie für einen Umzug ihres Aktiendepots zu gewinnen. Der intensive Wettbewerbsdruck auf die Online Broker spielt Schnäppchenjägern dabei in die Hände. Wer häufiger geschickt den Anbieter wechselt, sammelt mehrere Boni ein. Wer ohnehin seiner alten Bank den Rücken kehren will, sollte erst recht seine Prämie maximieren. Sie alle sollten aber auch die Nachteile im Blick behalten.
Die Wechselprämien reichen von gebührenfreien Handelsaufträgen ("Free-Trades") über Sachwerte und Rabatte bis hin zu Tagesgeldkonten mit höherer Verzinsung. Ihre Größe hängt vom Wert des übertragenen Depots ab. 50 Euro bis mehrere hundert Euro auf dem Verrechnungskonto sind für Neukunden möglich. Sie können auch dauerhaft günstige Bedingungen aushandeln und so ihre laufenden Handelskosten senken.
Wer derzeit die höchsten Prämien bietet, ist in diesem Fachartikel beschrieben, einschließlich Checkliste für den Depotumzug und weiterführende Informationen.
Eine Depotübertragung ist fast immer kostenlos (Ausnahme: ausländische Lagerstellen). In der Regel amortisiert sich die Wechselprämie nicht durch höhere Gebühren des Wertpapierdepots oder durch Orderkosten, durch die der Kunde an versteckter Stelle draufzahlte. Er sollte seinen Vertrag dennoch genau auf diesen Punkt hin prüfen.
Die Nachteile eines Depotwechsels
Jedoch ist fast jeder Depotwechsel mit Prämie auf dem deutschen Markt an Bedingungen geknüpft. Dadurch verhindern die Broker, dass ein Kunde innerhalb kürzester Zeit regelrecht von Anbieter zu Anbieter hüpft. Wer nicht genau verglichen oder einen anderen Fehler gemacht hat, sitzt also für eine Weile bei einem Anbieter fest, der nicht bestmöglich zu ihm passt.
Während der Depotübertragung kann der Kunde seine Wertpapiere nicht handeln. Er kann also vorübergehend nicht auf stark steigende oder sinkende Kurse antworten. Im schlimmsten Fall hat die eingeräumte Prämie einen hohen Preis.
Eine Prämie allein ist kein ausreichender Grund für einen Depotwechsel. Anleger sollten immer auch die Sicherheit (vor sich selbst) und die Benutzerfreundlichkeit des neuen Anbieters berücksichtigen.
Konto-Prämie versteuern?
Sach- und Geldprämien für eine Kontoeröffnung oder Depotwechsel sind nach herrschender Meinung steuerpflichtig. Lesen Sie hier, wie Sie Ihre Bankprämie in der Steuererklärung angeben, wie Sie Verluste gegenrechnen und möglichst viel Geld sparen.
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