3.1.: Beispielabrechnung mit Weihnachtsgeld
Diese Beispielabrechnung soll zeigen, dass die Lohnabteilung des Arbeitgebers nicht gleich einen Fehler gemacht haben muss, wenn im Monat November oder Dezember von Gehalt und Weihnachtsgeld gerade einmal die Hälfte übrig bleibt.
Rechenbeispiel: Der Arbeitnehmer Peter Hurtig ist nicht verheiratet, hat keine Kinder und gehört der Steuerklasse I an. Er verdient brutto 3.100 Euro im Monat. Das entspricht laut Statistischem Bundesamt dem Durchschnittsverdienst im produzierenden oder dienstleistenden Gewerbe im 2. Quartal 2008. Mit dem November-Gehalt zahlt ihm sein Arbeitgeber ein 13. Monatsgehalt als Weihnachtsgeld aus.
Nachfolgend berechnen wir zwei Mal die Steuerlast und Sozialabgaben für den Monat November: Beim ersten Mal ohne Weihnachtsgeld, beim zweiten Mal mit Weihnachtsgeld. Am Ende jeder Rechnung halten wir fest, über welchen Anteil des Bruttogehalts Peter Hurtig tatsächlich verfügen darf.
Peter Hurtigs November-Gehaltszettel:
1. ohne Weihnachtsgeld | |
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Gehalt | 3.100,00 Euro |
Lohnsteuer | 567,16 Euro |
Solidaritätszuschlag | 31,19 Euro |
Kirchensteuer | 51,04 Euro |
Steuern insgesamt | 649,39 Euro |
in Prozent des Gehalts | 20,94 Prozent |
Beiträge zur... | |
Krankenversicherung | 254,20 Euro |
Pflegeversicherung | 37,97 Euro |
Rentenversicherung | 308,45 Euro |
Arbeitslosenversicherung | 43,40 Euro |
Sozialversicherung insgesamt | 644,02 Euro |
Hurtigs Nettogehalt ohne Weihnachtsgeld | 1.806,59 Euro |
in Prozent des Bruttogehalts | 58,28 Prozent |
2. mit Weihnachtsgeld | |
Gehalt | 6.200,00 Euro |
Lohnsteuer | 1.764,75 Euro |
Solidaritätszuschlag | 97,06 Euro |
Kirchensteuer | 158,82 Euro |
Steuern insgesamt | 2.020,63 Euro |
in Prozent des Gehalts | 32,59 Prozent |
Beiträge zur... | |
Krankenversicherung | 301,35 Euro |
Pflegeversicherung | 45,02 Euro |
Rentenversicherung | 537,30 Euro |
Arbeitslosenversicherung | 75,60 Euro |
Sozialversicherung insgesamt | 959,10 Euro |
Hurtigs Nettogehalt mit Weihnachtsgeld | 3.220,10 Euro |
in Prozent des Bruttogehalts | 51,94 Prozent |
Die Beispielabrechnung zeigt, wie der Staat und die Sozialkassen beim Weihnachtsgeld zuschlagen: Hurtig bleibt von dem Geldsegen gerade einmal etwas mehr als die Hälfte. Sein Durchschnittssteuersatz steigt durch das Weihnachtsgeld im November von 20,94 auf 32,59 Prozent. Während die Steuerlast mit wachsendem Gehalt ebenfalls zunimmt, gibt es bei den Sozialabgaben eine Obergrenze.
Hier geht's weiter in dieser Artikelserie:
- 1.: Die steuersichere Weihnachtsfeier
- 1.1.: Teilnahme von Familienmitgliedern an der Weihnachtsfeier
- 1.2.: Weihnachtsfeier: Überschreiten der Freigrenze
- 1.3.: Auswege, wenn die Weihnachtsfeier zu teuer war
- 1.4.: Voraussetzungen für eine Betriebsfeier ohne Finanzamt
- 1.5.: Beispiel: Mehrtägige Betriebsreise mit Arbeit und Vergnügen
- 1.6.: Steuerfalle: Geschenke für Mitarbeiter während der Weihnachtsfeier
- 1.7.: Kurzübersicht Weihnachtsfeier: Was ist steuerlich erlaubt und was nicht?
- 2.: Steuerfrei Schenken und beschenkt werden
- 3.: Steuern und Sozialabgaben beim Weihnachtsgeld
- 3.1.: Beispielabrechnung mit Weihnachtsgeld
- 3.2.: Wie sich das Weihnachtsgeld auf die Steuer auswirkt
- 3.3.: Die Belastung des Weihnachtsgelds mit Sozialabgaben