Steuererhöhungen trotz üppiger Mehreinnahmen
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Steuereinnahmen steigen und steigen. Die amtlichen Steuerschätzer hatten im Mai noch mit Einnahmen von rund 465,5 Milliarden Euro gerechnet. Im Juni aber sprudelten die Steuerquellen nur so und spuckten 8,8 Prozent mehr Geld aus als im Monat des Vorjahrs. Hauptgründe für das Plus sind die anziehende Konjunktur und stetig steigenden Unternehmensgewinne. Experten rechnen für das Gesamtjahr mit einem Plus von satten 13 Milliarden Euro gegenüber 2005.
Trotzdem hält die Große Koalition an den beschlossenen Steuererhöhungen fest, die dem Staat in den nächsten 4 Jahren noch einmal zusätzlich 100 Milliarden Euro in die Kassen spülen sollen. Vor allem die Umsatzsteuererhöhung um stattliche 18,75 (!) Prozent soll Geld für die Sanierung der maroden Staatsfinanzen einbringen.
Das ist meiner Meinung nach nicht nachvollziehbar. Wir Steuerzahler sind mal wieder die Melkkühe der Nation. Anstatt die Ausgabenseite unter die Lupe zu nehmen und mit den richtigen Reformen das Schiff wieder auf Kurs zu bringen, werden wir– wie gehabt – zur Kasse gebeten.
Auch die in Angriff genommene Gesundheitsreform, die diesen Namen überhaupt nicht verdient, wird wieder nur auf eines hinauslaufen: Der Staat, die Krankenkassen und die Versicherungen greifen uns Bürgern noch tiefer in die Taschen. Wo das nicht reicht, werden einfach die Leistungen gekürzt.
Das kommende Jahr wird wahrlich kein Zuckerschlecken, vor allem nicht für uns Steuerzahler. Ich wünsche Ihnen trotz allem eine angenehme Woche, Ihr
Lutz Schumann
Chefredakteur