Rentner: Unnötige Panik vor der Steuerfahndung
Liebe Leserin, lieber Leser,
"Steuer-Schock für Rentner", brüllte Bild.de vor wenigen Tagen. "Rentner geraten ins Visier der Steuerfahndung", titelte Welt Online. Angesichts solcher Schlagzeilen könnte man glatt vermuten, jetzt würde es bitterernst für deutsche Rentner. Kein Ruheständler mehr, der nicht erst seinen Rechtsanwalt anruft, wann immer es an der Haustür klingelt.
Entschuldigung. Anders als mit Ironie kann ich dieser Panikmache gerade nicht begegnen. Denn die Boulevardpresse bezieht sich bloß auf das weitestgehend harmlose Alterseinkünftegesetz, das schon seit 2005 gilt. Durch den schrittweisen Umstieg auf die nachgelagerte Besteuerung der Altersbezüge sind seitdem immer mehr Rentner verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben und Steuern zu zahlen. Das ist mitunter teurer, doch von "Schock" oder "Fahndern" kann keine Rede sein.
Die wenigsten Rentner erstellten eine Einkommensteuererklärung - sie hielten (und halten) die gesetzliche Rente für nicht steuerpflichtig. Bislang hatte die Finanzverwaltung wegen technischer Schwierigkeiten keine ausreichende Möglichkeit zur Kontrolle. Doch seit diesem Jahr funktioniert das 2005 eingeführte "Rentenbezugsmitteilungsverfahren